Alles tun können, nichts tun müssen!

 

Kultur in Meran und Umgebung

Kulturelle Entdeckungsreise durch die Geschichte


Kultur und Geschichte zählen erwecken in Ihnen besonderes Interesse? Das Meraner Land und die Umgebung bieten eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und Kulturstätten, die Sie in Ihrem Urlaub nicht entgehen lassen sollen.  



Herz Jesu - Bergfeuer in Südtirol

Die wehrhaften Tiroler holen sich in Südtirol göttlichen Beistand

1511 gewährte der Habsburger-Kaiser Maximilian I. den Tirolern besonderer Vorrechte. Im sogenannten „Landlibell“ wurde festgelegt, dass die Tiroler sich an Kriegen außerhalb ihrer Landesgrenzen nicht beteiligen mussten. Im Gegenzug sollten sie die Verteidigung ihres Landes selbst sicherstellen. Als die Napoleonischen Truppen 1796 von Oberitalien aus Tirol immer näher rückten, wurde das Land in Kriegsbereitschaft versetzt. Die Tiroler Landstände - Vertreter aus Adel, Klerus, Bauern- und Bürgertum traten zu einem Kongress in Bozen zusammen, um über die Situation zu beraten. Nachdem alle nötigen Maßnahmen beschlossen waren, kam der Vorschlag von Seiten des Stamser Abtes Sebastian Stöckl, das Land dem Schutz des "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen um so göttlichen Beistand zu erhalten. So versprach man am 1. Juni 1796 feierlich das Herz Jesu-Fest in Zukunft alljährlich mit einem feierlichen Gottesdienst zu begehen. Erst 80 Jahre später wurden zur Bestätigung des Bundes auch Bergfeuer entzündet.

Die Herz Jesu-Verehrung geht auf die mittelalterliche Mystik zurück und wurde ab dem 17. Jh. vor allem vom Jesuitenorden forciert. Das Bild vom Herzen Jesu stammt von der französischen Nonne Marguerite Marie Alacoque (1647-1690), die von Visionen davon berichtet. Ihre Beschreibung des brennenden Herzens, umgeben von einer Dornenkrone, wurde zunächst von der Kirche zurückgewiesen, fand aber bald Einzug in die Volksfrömmigkeit.Das Versprechen der Tiroler Landstände wurde vor einem bekannten Gnadenbild im Dom von Bozen geleistet, welches das Herz Jesu darstellt. Das Bild stammt vom Maler Karl Henrici und entstand um 1770. Die Tradition der Bergfeuer geht auf vorchristliche Zeit zurück. Besonders zur Zeit der Sommersonnenwende wurden auf Anhöhen rituelle Feuer entzündet. In christlicher Zeit lagen Sonnenwende und der Tag des Hl. Johannes zeitlich eng beieinander, wodurch vielerorts "Johannisfeuer" entzündet wurden. Das Herz Jesu-Fest fällt ebenfalls auf Ende Juni (auf den 3. Sonntag nach Pfingsten), wodurch die Bergfeuer allmählich eine Umwidmung erfuhren. Die Herz Jesu-Feuer werden heute von Vereinen oder im Freundeskreis vorbereitet und an gut sichtbaren Stellen entzündet. Oft wird das Brennholz dafür stundenlang auf Berggipfel hinauf getragen. Manche Feuer werden in Form des Kreuzes, eines Herzens oder der Jesusinitialien IHS oder INRI angeordnet.

Quelle – suedtirol.info